Untersuchungen zur Früherkennung
Früherkennungsuntersuchungen in der Urologie:
Ihre Gesundheit im Blick
Liebe Patienten,
Ihre Gesundheit liegt uns am Herzen. Daher möchten wir Sie gerne über Früherkennungsuntersuchungen in der Urologie informieren, denn Früherkennung ist der Schlüssel zur erfolgreichen Behandlung von urologischen Erkrankungen. Wir empfehlen daher regelmäßige Untersuchungen, um Ihre Gesundheit optimal zu schützen.
Warum sind Früherkennungsuntersuchungen wichtig?
Insbesondere Prostatakrebs ist mit 22,7% die häufigste Krebserkrankung von Männern in Deutschland. Im Jahr 2017 wurden in Deutschland 62.230 Neuerkrankungen diagnostiziert. Mit einem Anteil von rund 11,6 % steht das Prostatakarzinom hinter Lungenkrebs an zweiter Stelle bei den zum Tode führenden Krebserkrankungen bei Männern.
Zusammen mit bösartigen Tumoren der Niere, Blase oder Hoden machen urologische Tumorerkrankungen ca. 25% aller Krebserkrankungen Bei Männern alleine sind es sogar fast 40%. Diese können gerade im Anfangsstadium oft symptomlos sein. Eine Früherkennungsuntersuchung hilft dabei, eine neu auftretende Erkrankung frühzeitig zu diagnostizieren und zu behandeln. Denn gerade in einem frühen Stadium sind bösartige Tumorerkrankungen häufig noch heilbar.
Welche Untersuchungen bieten wir an?
Männer ab dem 45. Lebensjahr haben im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung den Anspruch auf eine jährliche Früherkennungsuntersuchung. Diese beinhaltet die sogenannte digital rektale Untersuchung. Hierbei wird die Prostata sowie der Enddarm über den After abgetastet, um mögliche Veränderungen wie Verhärtungen oder Knoten, die für eine Tumorerkrankung sprechen könnten, zu erkennen. Des Weiteren erfolgt die Untersuchung des äußeren Genitals, um Veränderungen des Penis und der Hoden festzustellen sowie das Abtasten der Leisten auf mögliche schmerzhafte oder vergrößerte Lymphknoten.
Erweiterte Früherkennungsuntersuchung
Aus urologischer Sicht können zusätzliche Untersuchungen, die allerdings in der Regel nicht von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen werden, sinnvoll sein, um die Früherkennungsrate von urologischen Erkrankungen zu verbessern.
Eine mögliche Ergänzung kann z.B. im Rahmen der Prostatakrebsfrüherkennung die Bestimmung des prostataspezifischen Antigens (PSA) sein. Das prostataspezifische Antigen ist ein Tumormarker und kann im Falle einer erhöhten Konzentration frühzeitig auf eine Krebserkrankung hinweisen. Die Bestimmung von PSA erfolgt über eine einfache Blutabnahme.
Mit Hilfe einer sonographischen Untersuchung der Nieren und Blase können neben Tumoren ggf. auch andere Erkrankungen wie z.B. Harnsteine oder Blasenfunktionsstörungen erkannt werden.
Des Weiteren kann mittels einer transrektalen Sonographie der Prostata (TRUS), welche über eine spezielle Sonde über den Enddarm erfolgt, Auffälligkeiten im Prostatagewebe nachgewiesen sowie die Größe der Prostata bestimmt werden.
Eine Untersuchung des Urins wiederum liefert Hinweise auf Harnwegsinfekte, Nieren- oder Tumorerkrankungen der Harnorgane.
Wie häufig sollten Sie sich zur Früherkennungsuntersuchung vorstellen?
Die Häufigkeit der Untersuchungen kann je nach Alter, Risikofaktoren und persönlicher Geschichte variieren. In der Regel empfehlen wir jedoch jährliche Früherkennungsuntersuchungen für Männer ab 45 Jahren. Bei bestimmten Risikofaktoren kann eine frühere oder häufigere Untersuchung notwendig sein.
Gibt es auch eine Früherkennungsuntersuchung für die Frau?
Auch bei Frauen können natürlich urologische Erkrankungen des Harntrakts wie z.B. Harnsteine, Blasenfunktionsstörungen oder Tumorerkrankungen entstehen. Eine sonographische Untersuchung des Harntrakts und die Analyse des Urins helfen diese Erkrankungen frühzeitig zu erkennen. Diese Früherkennungsuntersuchungen werden allerdings für Frauen im Rahmen der Versorgung der gesetzlichen Krankenkassen nicht mit abgedeckt und sind daher Selbstzahlerleistungen.
Gerade bei urologischen Krebserkrankungen innerhalb der Familie, regelmäßigem Nikotinkonsum oder beruflichem Umgang mit krebserregenden Stoffen kann jedoch eine regelmäßige urologische Früherkennungsuntersuchung auch bei Frauen sinnvoll sein.
Früherkennungsuntersuchungen auf einen Blick
Untersuchung ab dem 45. Lebensjahr beim Mann (in der gesetzlichen Versorgung inkludiert):
- digital rektale Untersuchung der Prostata und des Enddarms
- Untersuchung des äußeren Genitals
- Abtasten der Leistenregion
erweiterte Untersuchungen (Selbstzahlerleistung):
- Untersuchung von Urin (Urinstatus, Sediment, Urinkultur, Blasenkrebstest)
- Sonographie von Nieren und Harnblase
- Transrektale Sonographie der Prostata (TRUS)
- Bestimmung des prostataspezifischen Antigens (PSA) aus dem Blut